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Wäre es nicht schön, nach der Arbeit sofort einzuschlafen? Wer Schichtarbeit leistet, der weiß, was für eine schwierige Mission das sein kann. Die Lösung des Problems besteht jedoch nicht darin, einen neuen Weltrekord im Herumwälzen aufzustellen. Ebenso wenig hilfreich ist es, sich kontinuierlich vor Augen zu führen, dass man ja „jetzt SOFORT schlafen“ müsse. Vielmehr geht es darum, loszulassen. Klingt einfach? Ist es natürlich nicht. Aber keine Sorge: Entspannung kann man üben. Lassen Sie sich von diesem Beitrag einfach inspirieren, um zu Ihrem persönlichen Rhythmus zu finden.

1. Körper und Geist als Einheit betrachten – mit Wellness zur Entspannung

Je liebevoller wir mit unserem Körper umgehen, desto leichter fallen Spannungen von uns ab. Muskeln entspannen sich, etwaige Schmerzen werden verringert. Der Begriff der Wellness umfasst nicht bloß das Körperliche. Vielmehr bezieht er sich auch auf den Schnittpunkt zwischen Körper und Seele. Auf der Arbeit ist unser Wesen viel zu stark im Kopf verankert. Eine bewusste Neubesinnung auf den Körper schafft wohltuenden Ausgleich. Kein Wunder, dass ein Besuch im Spa uns durch und durch erfrischt.

  • Versuchen Sie es einmal mit Massagen. Durch die Berührungen lösen sich Verkrampfungen und das Kontakthormon Oxytocin wird ausgeschüttet. Schnell beruhigt sich der Organismus und ein Gefühl wohliger Wärme stellt sich ein.
  • Klangtherapien kombinieren Meditation mit heilsamen Frequenzen. Lassen Sie sich unter Anleitung komplett fallen, um das Entspannen auf sinnliche Art und Weise neu zu erlernen.
  • Thermalbäder und Floating entlasten die Wirbelsäule und schaffen eine „Auszeit“ im Alltag.

Quick Tipp für die Arbeit: Tragen sie ein Fläschchen ätherisches Öl vom Lavendel bei sich – dieses wirkt nachweislich entspannend. Einmal daran gerochen und Sie erinnern sich sanft an die Bedeutung des Loslassens.

2. Aktive Entspannung suchen

Loszulassen bedeutet auch, sich zu entkrampfen. Dazu müssen Sie nicht unbedingt still sitzen und meditieren. Leichte und interessante Tätigkeiten können auch helfen, den Kopf freizubekommen. Früher hat man von „Zerstreuung suchen“ gesprochen. Dabei ist das Ausüben eines Hobbys etwa eigentlich nichts anderes, als den Fokus von der Arbeit auf die Freizeit zu lenken.

  • Am heimischen Herd zu stehen und sein Lieblingsgericht zu kochen, ist eine herrlich entspannende Beschäftigung. Einfach einmal einen Schritt nach dem nächsten tun und sich auf etwas freuen!
  • Ähnlich verhält es sich mit der Gartenarbeit, die ebenso etwas Meditatives hat. Während unsere Hände mit Pflanzen und sähen beschäftigt sind, kann unser Geist sich entkrampfen.
  • Auch Renovierungsarbeiten im Haus können dabei helfen, auf neue Gedanken zu kommen. Oder wie wäre es mit dem Schrauben in der Garage oder einem Spaziergang an der frischen Luft?

Wichtig ist, dass der Körper mit einbezogen wird und am Ende der Aktivität ein kleines Erfolgserlebnis steht. Denn: Freude macht locker!

Quick Tipp für die Arbeit: Die Pausenzeiten nutzen, um an einem persönlichen Projekt zu arbeiten. Was das genau ist, können nur Sie selber wissen. Beispiele sind etwa Tagebuch schreiben oder das Anfertigen eines persönlichen Geschenks für Freunde, Familie oder Partner.

3. Mit Sport den Kopf frei pusten

Wenn wir Sport betreiben, dann schaltet unser Kopf im besten Fall komplett ab. Wir geraten in einen „Flow State“. Das bedeutet in diesem Fall, dass wir uns komplett fokussieren und alles andere in den Hintergrund rutscht. Das macht nicht nur Spaß, sondern gewährt unserem Bewusstsein auch eine Verschnaufpause vom Alltag.

  • Beim Krafttraining fällt es besonders leicht, uns auf den Moment zu fokussieren und das Gewicht zu stemmen. Das tolle: Je mehr wir stemmen, desto leichter fühlen wir uns mental.
  • Alleine oder mit Freunden in der Natur Joggen oder Radfahren ist ein ebenso probates Mittel, in den Flow zu kommen.
  • Tanzen – ob im Klub oder zu Hause – ist vielleicht die beste Möglichkeit, einen Bewusstseinszustand zu erreichen, in dem die Gedanken wie weggepustet sind.

Quicktipp für die Arbeit: In der Mittagspause mit Kollegen joggen gehen. Oder wie wäre es mit einer Runde Pausen-Yoga?

4. Seele und Geist stimulieren

Manche Menschen können am besten entspannen, wenn Ihr Sinn für Schönes und Hochgeistiges angesprochen wird. Wenn Sie auch dazu gehören, gehört Kunst und Literatur zu Ihrem Leben. Warum also nicht gezielt Entspannung daraus ziehen?

  • Zuhause Fotobücher anschauen oder virtuelle Touren durch Museen unternehmen, erweitert nicht nur den Horizont. Schnell verlieren wir uns in Farben, Formen und Ästhetiken. Damit geben wir uns Zeit zu träumen …
  • Einfach mal auf der Couch mit geschlossenen Augen neue Musik kennenlernen – immer wieder eine spannende Reise zu sich selbst.
  • Neue Bücher lesen und den Inhalt mit Freunden zu besprechen kann auch dabei helfen, zu sich selbst zu finden. Sie können Ihre Gedanken aber auch in einem Lesetagebuch festhalten, um mehr Klarheit zu finden.

Quick Tipp für die Arbeit: Umgeben Sie sich mit dem Schönen! Dies können Posterdrucks sein, aber auch einfach Zimmerpflanzen.

5. Sinn in der Gemeinschaft finden

Sie haben das Gefühl, nur noch von Schicht zu Schicht zu hetzen? Zeit, einmal innezuhalten und im Privatleben neue Schwerpunkte zu setzen. Wenn wir mit anderen Menschen zusammen Aufgaben übernehmen, fühlen wir uns nützlich und erfüllen unser Leben mit neuem Sinn. Wenn Sie der Typ sind, der des Nachts von Grübelattacken heimgesucht werden, fehlt Ihnen vielleicht einfach die Balance zwischen Gemeinschaft und Arbeit.

  • In einem Ehrenamt erleben Sie den Wert von Arbeit, ohne mit Geld entlohnt zu werden
  • Oder wie wäre es mit einem entspannenden Kochkurs?

Wer Schichtarbeit leistet, der hat oftmals Probleme damit, einen stabilen Freundeskreis aufzubauen. Umso wichtiger ist es, in das soziale Umfeld zu investieren – wann immer dies möglich ist!

Quick Tipp für die Arbeit: Nutzen Sie die Pause, um mit Ihren Kollegen entspannt essen zu gehen. Besuchen Sie jedes Mal ein anderes Restaurant!

6. Von den Dänen lernen

Im Dänischen steht der Begriff „hyggelig“ für ein Gefühl der intimen Behaglichkeit. Gerade wer öfter Nachtschichten übernimmt, fühlt sich oft wie ein Wanderer zwischen den Welten. Umso bedeutsamer wird das Gefühl, sich geborgen und sicher zu fühlen. Für die Dänen ist Hyggeligkeit ein Lebensgefühl. Wie Sie dieses erzeugen können, ist typabhängig. Hier jedoch ein paar Vorschläge:

  • Trinken Sie nach der Heimkunft eine Tasse heiße Schokolade oder ein anderes wärmendes Getränk
  • Schaffen Sie sich musikalische Rituale – welcher Künstler gibt Ihnen ein Gefühl der Geborgenheit?
  • Kerzenlicht schafft immer eine intime und entspannende Stimmung
  • Setzen Sie sich im Winter bewusst einmal auf den Balkon – eingehüllt in eine dicke, kuschelige Decke

Wenn sich etwas Hyggelig anfühlt, dann scheint alles irgendwie OK zu sein und Sie können vollkommen loslassen.

Quicktipp für die Arbeit: Tragen Sie stets einen Gegenstand bei sich, mit der Sie eine schöne Erinnerung verbinden. Dies kann z. B. ein Plüschtier sein, was Ihnen der Partner geschenkt hat …

So gelingt die Entspannung

Wäre es nicht schön, wenn wir nach harter Arbeit einfach auf den „Bitte Entspannen!“ Knopf drücken könnten? Die Wahrheit ist aber, dass es unterschiedliche Entspannungstypen gibt. Der eine profitiert davon, seinem Körper mehr Beachtung zu schenken, während der nächste in der Kunst Entspannung findet. Zu lernen, was einem guttut ist stets eine persönliche Reise, die auch viel mit Selbstliebe zu tun hat. Die Frage sollte daher stets lauten „Was kann ich mir jetzt gutes tun?“ Anstatt „Wie schlafe ich jetzt SOFORT ein“…


Photo by S Migaj on Unsplash